Die chinesische Stadt Wuhan wird uns sicherlich ähnlich wie Tschernobyl oder Seveso im Gedächtnis bleiben. Wird auf einem dortigen Markt der Ursprung des Virus durch Überspringen von einem Schuppentier auf den Menschen vermutet, hat sich der „Hotspot“ mittlerweile über Italien und die USA nach Südamerika verlagert. Auch Russland kämpft in den letzten Wochen mit einer stärkeren Verbreitung. Einige Experten glauben, dass SARS-CoV-II permanent auf der Erde bleiben könnte. Sicher ist, dass nur ein Impfstoff, an dem derzeit über 110 Forschergruppen weltweit arbeiten, und die großflächige weltweite Immunisierung den Erreger verschwinden lassen können. Das Problem ist, dass es sich um einen hochansteckenden Erreger handelt, bei dem knapp die Hälfte der Patienten schon infektiös für andere sind, obwohl noch keine Symptome bemerkt werden.
Woche für Woche wissen wir mehr über die Erkrankung und die Folgen einer Infektion. War es zu Beginn noch eine besondere Art einer Lungenentzündung, die selbstverständlich die offensichtlichsten Symptome macht (Hustenreiz, Atemnot), sind nunmehr Schädigungen auch von anderen Organen und dem Zentralnervensystem bekannt.
Bei vielen Erkrankten kommt es zu kleinen Thrombosen durch Blutgerinnungsstörungen, außerdem gibt es überschießende Reaktionen des Immunsystems („Zytokinsturm“). Diese Symptome werden in der Klinik behandelt, doch eine ursächliche Therapie steht noch aus.
Die Entwicklung eines neuen Arzneistoffes würde zu lange dauern, so dass man sich auf bekannte Virusmittel konzentriert und diese testet. Einige müssen vielleicht ein wenig verändert werden, um erfolgreicher zu sein.
Durch den von der Politik verordneten Shut-Down wurde in Deutschland der notwendige Effekt erreicht, und die massive Ausbreitung der Erkrankung verhindert. Wir sollten alle weiterhin auch nach den Lockerungen mit geschärftem Verstand, Mund-Nasen-Maske und Abstandsregeln sowie Etikette bei Husten und Niesen helfen, dass dies so bleibt.